Fachverbandsversammlung Metaltec Suisse 2022


15.11.22 - Die 27. Fachverbandsversammlung fand am 11. November 2022 im Hotel Radisson Blu in Luzern statt.



Artho Marquart, Präsident Metaltec Suisse, begrüsste die Stimmberechtigten und Gäste zur 27. Fachverbandsversammlung. Diese war nach der Versammlung im Frühling bereits die zweite dieses Jahres. Zu Beginn des statutarischen Teils präsentierte Artho Marquart das Arbeitsprogramm des Fachverbandsvorstands für das kommende Jahr und stellte die Prioritäten vor.

Vorstellung Arbeitsprogramm 2023 der Kommissionen
Aus der Grundbildungskommission (GBK) präsentierte Mathias Hächler, Kommissionspräsident Grundbildung, die Prioritäten des Arbeitsprogramms 2023. Er erwähnte mit Bedauern, dass die aktuellen Lernendenzahlen der Metallbauer:innen im Vergleich zum Vorjahr leider rückläufig sind. Immerhin blieben die neuen Lehrverhältnisse bei den Metallbaukonstrukteur:innen stabil. Es seien nun alle aus der Branche gefordert, um dies sinkende Tendenz bei den Metallbauern wieder wettzumachen. Weiter berichtete er über den Stand der Revision des Bildungsplans Metallbauer/in EFZ. Derzeit läuft die Auswertung der in der Branche geführten Umfragen.

Ruprecht Menge, Kommissionspräsident Höhere Berufsbildung, informierte aus der Qualitätssicherungs- und Weiterbildungskommission. Die Berufsprüfung (BP) und die Höhere Fachprüfung (HFP) wurden von der QSK und den Experten erfolgreich durchgeführt.

Der Qualitätssicherungskommission obliegt die jährliche Durchführung der Abschlussprüfungen der höheren Berufsbildung im Metallbau. 2022 bestanden 60 Kandidaten die Berufsprüfung Werkstatt- und Montageleiter/in, 29 Kandidaten die Berufsprüfung Metallbaukonstrukteur/in und 37 Prüflinge bestanden die Höhere Fachprüfung Metallbaumeister/in. Die Zahlen sprechen auch in der höheren Berufsbildung eine klare Sprache: Die Anzahl Studierende ist gesunken. Er appellierte an die Mitglieder, mitzuhelfen, junge Berufsleute für eine Weiterbildung zu motivieren.

Die Revision der BP steht vor dem Abschluss. Für die Revision der HFP fand vor kurzem das Kickoff statt. Erfreulich ist auch die Mitteilung, dass die HF-Revision für den Metallbau vom SBFI genehmigt und damit abgeschlossen werden konnte.

Aus dem Ressort Technik berichtete Oliver Däschler. Auf dem Arbeitsprogramm stehen weiterhin die Harmonisierung der Normen für die Branchenlösung (SN EN 16034), die Schadenexpertentätigkeit sowie die Erarbeitung von Merkblättern und Richtlinien. Die Einführung der neuen Brandschutz-Plattform ist für den Sommer 2023 vorgesehen. Geplant sind folgende Fachtagungen im neuen Jahr: zum Thema Glasbau am 26. und 27. Januar in Aarberg sowie zum Thema Metallbau am 9. und 10. März in Maienfeld GR sowie am 30. und 31. März 2023 in Aarberg. Ausserdem sind auch im kommenden Jahr wieder regionale «Focus-Seminare» vorgesehen. Sie dienen der Vorstellung von Fachthemen sowie dem Fachaustausch.

Roland von Allmen, Kommissionspräsident Wirtschaft und Kommunikation, berichtete aus dem Ressort Wirtschaft und Kommunikation. Im Arbeitsprogramm 2023 konzentriert sich die WIKO auf vier Schwerpunkte: 

  • Die Nachwuchsförderung mit der Kampagne «metall+du» und den regionalen Ausseneinsätzen «metall+du macht Schule», bei welchen junge Leute für eine Berufsausbildung in der Metallbaubranche begeistert werden.
  • Die Arbeitsgruppe Berufsmeisterschaften mit den regionalen Vorausscheidungen für die SwissSkills 2023, welche im September 2023 in Aarberg stattfinden werden.
  • Kommunikation
  • WIKO Arbeitsmittel

Weiter wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Fachverband eine Verbandspartnerschaft mit dem Berufsbildungsportal Yousty abgeschlossen hat. Dies ermöglicht es Mitgliedern, gratis ein Basisprofil aufzuschalten. 

Ergebnis 2022 / Budget 2023 / Mitgliederbeiträge
Anita Tschopp, Kommissionspräsidentin Finanzen, erwähnte bezüglich Ergebnis 2022, dass der Fachverband mit einem kleinen Jahresgewinn plant. Sie präsentierte das Budget 2023. Weiter stellte sie den Antrag des Fachverbandsvorstands, die Mitgliederbeiträge 2023 zu genehmigen. Es gelten dieselben Beitragssätze wie im aktuellen Jahr.

Abstimmungen
Das vorgelegte Arbeitsprogramm 2023 wurde einstimmig genehmigt, ebenso das Budget 2023 und die Mitgliederbeiträge 2023.

Varia
Unter der Rubrik «Varia» erklärte Artho Marquart, was die beiden Normen SN EN 1090 und SIA263/1:2020 unterscheidet und in welchen Fällen die eine oder die andere zur Anwendung kommt. Anschliessend erläuterte er die Vor- und Nachteile, die entstehen, wenn die Metallbaukonstrukteur:innen dem LGAV unterstellt würden und leitete zu einer konsultativen Abstimmung über: Die Mehrheit der Anwesenden befürwortete eine LGAV-Unterstellung.

Direktor AM Suisse, Bernhard von Mühlenen, stellte das Projekt der «AM Suisse App» vor. Um die Unternehmenden bei ihren zahlreichen administrativen Nachweispflichten (unter anderem bezüglich Schulungsnachweise Sicherheitskonzept in Art. 4 der Bauarbeitenverordnung 2022 etc. ) zu entlasten, ist eine cloudbasierte Smartphone-APP vorgesehen, welche diverse Erleichterungen für den Unternehmer mit sich bringt und die Zugänglichkeit von Nachweisen vereinfachen soll. Werden Ausweise und Schulungsnachweise systematisch erfasst und abgelegt, befreit sich der/die Unternehmende bezüglich Nachweispflicht bei einem schweren Unfall vom Vorwurf der Fahrlässigkeit. Die APP wird gegen Ende März 2023 verfügbar sein. Metaltec Suisse informiert bezüglich Veröffentlichungstermin und Kosten Ende Januar  2023.

Erweiterung Campus Bildungszentrum Aarberg
Artho Marquart informierte über das Projekt der Erweiterung des BZA-Campus. Die Pandemiejahre haben aufgezeigt, dass ein Schulbetrieb dieser Grösse auf eine Verpflegungs- und Beherbergungsinfrastruktur angewiesen ist. Im Detail informiert wird an den Fachpräsidententagungen im Frühjahr und an der Verbandsratssitzung 2023.

Sozialpartnerschaft
Weiter präsentierte der Präsident des Fachverbands das Verhandlungsergebnis der Lohnanpassungen 2023. Die Löhne der dem Landesgesamtarbeitsvertrag unterstellten Arbeitnehmenden bis zu einem Monatslohn von 6000 Franken (13x oder Jahreslohn von 78'000 Franken) sind wie folgt zu erhöhen:

  • Jedem der dem Landesgesamtarbeitsvertrag unterstellten Arbeitnehmenden (bis zu einem Bruttomonatslohn von 6000 Franken) steht eine generelle Lohnanpassung von 1,5 % zu.
  • Weiter ist die Gesamtlohnsumme der dem LGAV unterstellten Arbeitnehmenden per Stichtag 31. Dezember 2022 um ein weiteres Prozent (1,0 %) zu erhöhen. Die Verteilung dieser Erhöhung erfolgt individuell und leistungsbezogen für die dem LGAV unterstellten Arbeitnehmenden bis zur oben genannten Grenze von 6000 Franken.
  • Falls ein Betrieb bereits im laufenden Jahr 2022 eine generelle Lohnerhöhung gewährt hat (zusätzlich zu der von der PLKM kommunizierten Erhöhung), kann diese an die oben genannten Lohnanpassungen für das Jahr 2023 angerechnet werden.
  • Für Bruttomonatslöhne über 6000 Franken ist es den Unternehmenden freigestellt, individuelle Lohnanpassungen nach eigenem Ermessen vorzunehmen.

Bitte beachten Sie, dass dieses Ergebnis Ende dieses Monats ebenfalls noch von den Gewerkschaften gutgeheissen werden muss und daher aktuell noch provisorisch ist.

Mit dieser Vereinbarung ist die Teuerung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise von 104,6 Punkten (Oktober 2022) ausgeglichen. Auf eine Anpassung der Mindestlöhne wird verzichtet. Diese Vereinbarung wird bei einer Genehmigung durch die Sozialpartner allgemeinverbindlich erklärt.

Zum Abschluss der 27. Fachverbandsversammlung von Metaltec Suisse bot der anschliessende Stehlunch den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich im persönlichen Gespräch auszutauschen.
 

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