Verbandsratssitzung und Sekretärenkonferenz AM Suisse 2022


15.11.22 - Die Verbandsratssitzung sowie die Sekretärenkonferenz des AM Suisse fanden am 11. November 2022 in Luzern statt.



Am Vormittag fand parallel zu den Fachverbandsversammlungen die Sekretärenkonferenz statt. Direktor Bernhard von Mühlenen informierte über folgende Punkte:

Unterstützung Neumitgliederwerbung
Die Regionalverbände werben laufend neue Mitglieder an. Dabei werden die RBF aktiv vom Mitgliederdienst des AM Suisse unterstützt. Zu diesem Zweck wird ab Ende Jahr ein neuer Faltprospekt erscheinen, der mit zehn Gründen für eine Mitgliedschaft bei AM Suisse wirbt. Der Faltprospekt wird branchenspezifisch erhältlich sein.

Rückblick SwissSkills 2022
Die vergangenen Schweizer Berufsmeisterschaften im September haben gleich mehrere Rekorde aufgestellt. 120'000 Besucher:innen durften die 87 Wettkämpfe von über 1'000 Berufstalenten live mitverfolgen.

Die SwissSkills 2023 und 2024 werden für die Berufe Landmaschinenmechaniker/in, Metallbauer/in, Metallbaukonstrukteur/in sowie Hufschmied/in in Aarberg durchgeführt. 

Ehrung beste Lernende / Unternehmeranlass 2023
Die besten Lernenden wurden anlässlich der SwissSkills 2022 am Unternehmeranlass geehrt. Im Jahr 2023 findet die Ehrung der besten Lernenden am Dienstag, 26. September 2023 in Aarberg statt.

Weiter standen folgende Traktanden auf der Agenda:

  • Bestimmungsgemässe Verwendung von PLKM Geldern in den Regionen, insbesondere Herkunft der Gelder sowie Begrifflichkeiten, Anforderungen und Nachweise
  • Reduktion des Unterstützungsbeitrages Weiterbildung von 25 % auf 20 % per 1. August 2023
  • Messestand Berufsbildungsmessen

Nach einem Stehlunch im Foyer ging es am Nachmittag weiter mit der AM Suisse Verbandsratssitzung.

Peter Meier, Zentralpräsident von AM Suisse, begrüsste die Teilnehmenden und leitete zum statutarischen Teil über.

Arbeitsprogramm und Budget 2023:
Gemeinsame Verbandsaufgaben (GVA), inkl. Immobilien und BZA

Peter Meier stellte das Arbeitsprogramm 2023 der gemeinsamen Verbandsaufgaben vor. Darin enthalten sind die festgelegten Schwerpunkte für folgende Hauptbereiche: Verbandsführung, Öffentlichkeitsarbeit, Interessenvertretung, Bildungspolitik, Politik, Recht, Sozialpartnerschaft, Verbands- und Konjunkturfragen, Marketing, Kommunikation und Betriebswirtschaft. 

Bildungspolitik
Eine äusserst hohe Priorität hat die Neugliederung der ÜK-Finanzierung. Die Ausbildungsbetriebe der Verbandsbranchen sollen in Zukunft keine finanzielle Mehrbelastung mehr tragen. Ausserdem sollen die Berufsmessen in den Regionen weiterhin gefördert werden, da sich die Rekrutierung von geeigneten Lernenden nach wie vor als schwierig erweist.

LGAV 2024+
Im Bereich «Politik, Recht, Sozialpartnerschaft, Verbands- und Konjunkturfragen» stehen die Verhandlungen zum neuen LGAV 2024+ im Vordergrund, welche seit Oktober 2022 im Gange sind. Ziel ist es, an der DV 2023 über den neuen LGAV 2024+ abzustimmen.

Lohnumfrage, Wirtschaftsbarometer, Betriebsvergleich
Insbesondere rief Peter Meier die Teilnehmenden auf, auch 2023 die jährliche Lohnumfrage, den Betriebsvergleich sowie den Wirtschaftsbarometer auszufüllen. Durch die wertvollen Auswertungen dieser Online-Umfragen sind die Mitglieder stets aktuell informiert, in welchem wirtschaftlichen Umfeld sich ihr Betrieb bewegt. Die Resultate liefern zugleich wichtige Informationen für den Verband in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern und Behörden.

Seminar-Agenda 2023
Auch 2023 stehen go4office-Seminare sowie die go4women-Tagung an. Ausserdem sind im Hinblick auf den neuen LGAV 2024+ im Herbst 2023 Seminare vorgesehen, um die Unternehmenden über die Neuerungen zu informieren.

Arbeitsprogramm BZA 2023
Danach präsentierte Peter Meier das Arbeitsprogramm 2023 für das Bildungszentrum Aarberg. Die Digitalisierung des Schulbetriebs schreitet voran: Virtual Welding wird ab Schuljahr 2023 vorerst im Metallbau eingeführt. Der Schweisssimulator wird das konventionelle Schweissen nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Priorität haben im neuen Jahr die Anpassungen der Vorbereitungskurse auf die Berufsprüfungen Metallbau und Hufschmied:innen. Die Erweiterung des Campus Bildungszentrum Aarberg hat im Jahr 2023 ebenfalls einen hohen Stellenwert (siehe weiter unten).

Budget AM Suisse, GVA (inkl. Immobilien) und BZA 2023
Der angebotene Informationstag für Detailfragen zu den Budgets 2023 wurde genutzt. Der persönliche Austausch vor Ort hilft die verschiedenen Aspekte vertiefter zu verstehen. Der Zentralpräsident lud die Verbandsräte ein, auch in Zukunft von diesem Angebot Gebrauch zu machen.
Peter Meier wies darauf hin, dass der Verband als Ganzes im Jahr 2022 voraussichtlich ein gutes Resultat erarbeiten wird und dass die finanzielle Lage des AM Suisse weiterhin sehr gut und stabil ist. Da das Geschäftsjahr 2022 allerdings auf angepassten Statuten basiert, erschwert sich der Vergleich mit dem IST-Wert 2021.
Die Energiepreise erhöhen im Verband die Nebenkosten in Zürich, aber aufgrund des Bedarfs vor allem in Aarberg. Die bestehende Solaranlage mindert die Auswirkungen beim Strom etwas, hat aber keinen Einfluss auf die erhöhten Kosten der Gasheizung. Eine Erweiterung der Solaranlage durch die Stiftung ist in Bearbeitung.

Abstimmungen
Das Arbeitsprogramm 2023 GVA (inkl. Immobilien) und das Arbeitsprogramm 2023 BZA wurden einstimmig genehmigt. Ebenso wurden die Mitgliederbeiträge GVA 2023 einstimmig genehmigt. Sie verharren bereits seit 2009 unverändert. Die Budgets 2023 GVA (inkl. Immobilien) und BZA 2023 wurden ebenfalls ohne Gegenstimmen von den Anwesenden gutgeheissen.

Sozialpartnerschaft
Zentralpräsident Peter Meier übergab das Wort an Direktor Bernhard von Mühlenen, welcher das Verhandlungsergebnis der Lohnanpassungen 2023 präsentierte. Die Löhne der dem Landesgesamtarbeitsvertrag unterstellten Arbeitnehmenden bis zu einem Monatslohn von 6000 Franken (13x oder Jahreslohn von 78'000 Franken) sind wie folgt zu erhöhen: 

  • Jedem der dem Landesgesamtarbeitsvertrag unterstellten Arbeitnehmenden (bis zu einem Bruttomonatslohn von 6000 Franken) steht eine generelle Lohnanpassung von 1,5 % zu.
  • Weiter ist die Gesamtlohnsumme der dem LGAV unterstellten Arbeitnehmenden per Stichtag 31. Dezember 2022 um ein weiteres Prozent (1,0 %) zu erhöhen. Die Verteilung dieser Erhöhung erfolgt individuell und leistungsbezogen für die dem LGAV unterstellten Arbeitnehmenden bis zur oben genannten Grenze von 6000 Franken. 
  • Falls ein Betrieb bereits im laufenden Jahr 2022 eine generelle Lohnerhöhung gewährt hat (zusätzlich zu der von der PLKM kommunizierten Erhöhung), kann diese an die oben genannten Lohnanpassungen für das Jahr 2023 angerechnet werden.
  • Für Bruttomonatslöhne über 6000 Franken ist es den Unternehmenden freigestellt, individuelle Lohnanpassungen nach eigenem Ermessen vorzunehmen.

Bitte beachten Sie, dass dieses Ergebnis Ende dieses Monats ebenfalls noch von den Gewerkschaften gutgeheissen werden muss und daher aktuell noch provisorisch ist.

Mit dieser Vereinbarung ist die Teuerung gemäss Landesindex der Konsumentenpreise von 104,6 Punkten (Oktober 2022) ausgeglichen. Auf eine Anpassung der Mindestlöhne wird verzichtet. Diese Vereinbarung wird bei einer Genehmigung durch die Sozialpartner allgemeinverbindlich erklärt. Die Lohnanpassung wurde einstimmig genehmigt.

Erweiterung Campus Bildungszentrum Aarberg
Paul Andrist, Vizedirektor AM Suisse und Leiter Bildungszentrum Aarberg, informierte über das Projekt der Erweiterung des BZA-Campus. Die Pandemiejahre haben aufgezeigt, dass ein Schulbetrieb dieser Grösse auf eine Verpflegungs- und Beherbergungsinfrastruktur angewiesen ist. Im Detail informiert wird an den Fachpräsidententagungen im Frühjahr und an der Verbandsratssitzung 2023 wird darüber entschieden, ob AM Suisse die jährlichen Betriebs- und Mietkosten mit den dazugehörenden Mietbedingungen für dieses Projekt übernimmt. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2026 vorgesehen.

Informationen
Roland Haldimann, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, erstattete Bericht. Im Jahr 2022 traf sich die GPK zu zwei Sitzungen. Alle Fragen der GPK konnten zu ihrer vollen Zufriedenheit beantwortet werden.

Nachruf zum Tod von Ehrenpräsident Willy Brand
Bernhard von Mühlenen würdigte den im Juli 2022 verschiedenen Ehrenpräsidenten Willy Brand.  1993 wurde Willy Brand zum neuen Zentralpräsidenten der Schweizerischen Metall-Union gewählt. Nach der Schieflage im Jahre 1992 sorgte er dafür, dass die SMU in den Spitzenorganisationen wieder zu Ansehen und Anerkennung kam. Für seine Verdienste erhielt er nicht nur die Ehrenmitgliedschaft, sondern wurde im Juni 1999 auch zum Ehrenpräsidenten der Schweizerischen Metall-Union ernannt.

Verschiedenes
Jörg Hochuli, Präsident Metaltec Thurgau, schlug vor, dass die Präsidenten der beiden Fachverbände von Zeit zu Zeit zum Austausch zusammenkommen. Marcel Dubler, Präsident Agrotec Bern, begrüsste dieses Anliegen.

Referat Konjunkturanalyse
Nach den behandelten Traktanden hielt der bekannte Wirtschaftsforscher, Herr Prof. Dr. Jan-Egbert Sturm, ein spannendes Referat zum Thema Konjunkturanalyse. Jan-Egbert Sturm ist seit Oktober 2005 ordentlicher Professor für Angewandte Wirtschaftsforschung am Departement für Management, Technologie und Ökonomie (D-MTEC) der ETH Zürich und gleichzeitig Direktor der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich.
Im Anschluss an die Verbandsratssitzung tauschten sich die Anwesenden bei einem Apéro im Foyer aus.

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