Wirtschaftsbarometer: Die Pandemie beeinflusst die Lieferketten


20.10.21 - Bereits zum elften Mal hat AM Suisse mit der halbjährlichen Online-Umfrage «Wirtschaftsbarometer» bei den Mitgliedern den Puls gemessen betreffend die wirtschaftliche Lage.



Die Corona-Pandemie dauert an, deshalb wurden wiederum zusätzliche Fragen zu den Themen Kurzarbeit, Entlassungen und Auswirkungen der Krise gestellt. Die Mehrheit der Metallbau- und Landtechnik-Betriebe hat diese herausfordernde Zeit gut gemeistert. Preisanstiege und verzögerte Lieferketten machen den Teilnehmenden jedoch Sorgen. 

Metaltec Suisse
Die meisten an der Umfrage teilnehmenden Metallbau-Unternehmen gaben an, dass sie in den letzten sechs Monaten nur wenig Personal aufgrund der Corona-Krise entlassen mussten. In der Deutschschweiz meldeten deutlich weniger Betriebe Kurzarbeit an als in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz.

Die Betriebe in allen Sprachregionen verzeichneten im vergangenen Semester mehrheitlich ein gleichbleibendes Betriebsergebnis gegenüber demselben Semester im Vorjahr, auch die Umsätze und Erträge blieben auf demselben Niveau. Die Auftragsbestände reichen zurzeit 2 bis 3 Monate, bei rund einem Viertel der Teilnehmenden sogar noch mehr. Die meisten erwarten für die kommenden Monate kaum eine Veränderung, was die Geschäftsentwicklung betrifft.

Unsicherheit schafft bei vielen der ständige Preisanstieg für Rohmaterial sowie die nicht immer vorhandene Verfügbarkeit von benötigtem Material und Zulieferteilen, was zu verzögerten Lieferketten führt. Hier macht sich die Corona-Krise deutlich bemerkbar. Die Umfrageteilnehmer erwarten kaum eine Änderung dieser unerfreulichen Situation bis Frühling 2022.

Der Personalbestand blieb in der Metallbaubranche gegenüber dem Vorjahr mehrheitlich konstant, wobei es in allen Landesteilen an genügend Fachpersonal fehlt. Auch konnten nicht alle offenen Lehrstellen besetzt werden.

Agrotec Suisse
Keiner der an der Umfrage teilnehmenden Landtechnik-Betriebe musste aufgrund der Pandemie-Situation Personal entlassen. Rund 4 Prozent der Betriebe in der Deutschschweiz und 14 Prozent der Betriebe in der Romandie meldeten in den vergangenen Monaten Kurzarbeit an.

Der Umsatz in der Werkstatt und für den Verkauf werden mehrheitlich als zufriedenstellend/gleichbleibend beurteilt. Hier fällt auf, dass im Verkauf rund ein Drittel ein nicht zufriedenstellendes Umsatzergebnis angeben. Was das Betriebsergebnis und die Lagerbestände angehen, verzeichnen die meisten Umfrageteilnehmer eine gleichbleibende Situation gegenüber dem Vorjahr. Ebenfalls eine gleichbleibende Situation erwarten sie, was die Geschäftsentwicklung betrifft.

Der Personalbestand blieb gegenüber dem Vorjahr bei den meisten Betrieben unverändert. Über der Hälfte der Landtechnik-Betriebe fehlt es an ausreichend Fachpersonal.

Die wirtschaftlichen Aussichten für beide Branchen bleiben weiterhin unsicher. Sie hängen davon ab, wie lange und in welchem Ausmass die aktuelle Situation die Weltwirtschaft und den Binnenmarkt beeinflussen wird.
 

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