Fachverbandsversammlung Metaltec Suisse im Herbst 2025


07.11.25 - Die zweite Fachverbandsversammlung von Metaltec Suisse des Jahres fand am 7. November 2025 in Luzern statt. Das Arbeitsprogramm, Budget und die Mitgliederbeiträge wurden genehmigt.



Nach einem Begrüssungskaffee startete die Versammlung am 7. November 2025 um 10 Uhr im Hotel Radisson Blu in Luzern. Oliver Däschler, Präsident von Metaltec Suisse, begrüsste die Stimmberechtigten und Gäste zur 33. Fachverbandsversammlung von Metaltec Suisse.  

Bauen in der Zukunft  
Seine Begrüssungsrede begann Oliver Däschler mit dem Thema Holzbau, welcher meist im Zeichen der Nachhaltigkeit lobend hervorgehoben wird und in den letzten Jahren in der Schweiz rund 600 Millionen Franken Fördergelder erhalten hat. Auch hinsichtlich Sicherheit, Tragfähigkeit und Brandschutz kann der Holzbau beeindruckende Fortschritte vorweisen – sogar im Hochhausbau. Die Muni-Skulptur am Eidgenössischen Schwingfest in Mollis begeisterte die Besucherinnen und Besucher – ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Innovation und Emotion die Menschen erreichen und bleibenden Eindruck hinterlassen.

Dennoch müssen sich die Metallbauer nicht verstecken. Auch für Stahl, Aluminium und Glas sieht Oliver Däschler eine glänzende Zukunft. Die Werkstoffe sind langlebig, formbar, technisch hochpräzise und zirkulär einsetzbar. Sie bilden die Basis für moderne Architektur, filigrane Strukturen, Transparenz und Eleganz. An dieser Stelle kündigte Däschler an, dass Metaltec Suisse an der nächsten Fachpräsidententagung eine neue 10-Jahres-Kampagne zur Förderung des Stahls vorstellen wird, welche die Stärken von Stahl und anderen Metallen sichtbarer machen soll.  

Solche und weitere Engagements benötigen finanzielle Ressourcen. So deutete der Präsident von Metaltec Suisse bereits ein wichtiges Traktandum dieser Fachpräsidententagung an: die geplante Beitragserhöhung. Zuvor leitete er indes zum Arbeitsprogramm 2026 über.  

Berufliche Grundbildung  
Mathias Hächler informierte als Vorstand des entsprechenden Ressorts über die berufliche Grundbildung, beginnend mit einem statistischen Blick auf die Qualifikationsverfahren 2025. Insgesamt haben in diesem Jahr etwas mehr Personen eine Ausbildung in einem Metallbauberuf abgeschlossen als im Vorjahr. Der Anstieg ist jedoch hauptsächlich auf die Metallbaupraktikerinnen und -praktiker zurückzuführen. Die gezielte Förderung der Ausbildungsqualität bleibt dabei ein zentrales Mittel, um dem Fachkräfte- und Nachwuchsmangel langfristig entgegenzuwirken.

Seit dem Sommer ist die neue Lerndokumentation für Metallbauberufe verfügbar, im 1. Quartal 2026 wird ein neuer Ordner für Berufsbildner zur Verfügung stehen.  

Für die Revision Metallbaupraktiker/in EBA wurde im Sommer mit der Erarbeitung der Ausführungsdokumente, der Inhalte der überbetrieblichen Kurse und ergänzenden Lehrmittel begonnen. Für die Revision Metallbaukonstrukteur/in EFZ wurden Handlungskompetenzen und Leistungsziele definiert und die Inhalte der Bildungsverordnung konzipiert. Im Februar 2026 ist diesbezüglich eine Branchenumfrage geplant.  

Höhere Berufsbildung  
Aus der Weiterbildungskommission für die Höhere Berufsbildung berichtete Ruprecht Menge, Präsident der Kommission. Im April 2025 fanden die Prüfungen der überarbeiteten Weiterbildungsmodule statt. Von 55 Kandidaten haben 50 die Prüfung zum Metallbau Teamleiter/in Produktion und Montage erfolgreich abgeschlossen. Bei Metallbau Teamleiter/in Konstruktion und Montage waren es 18 erfolgreiche Absolventen. Zudem fanden für Repetenten noch Prüfungen nach alter Prüfungsordnung statt.  

Die Höhere Fachprüfung wurde im Juni 2025 in Aarberg, Tolochenaz bei Lausanne und in Gordola im Tessin durchgeführt. Dieses Jahr nahmen nur 17 Kandidaten teil, wobei 14 Personen bestanden haben. Bemerkenswerterweise waren es doppelt so viele Französischsprachige wie Deutschschweizer. Im Jahr 2025 starteten rund 35 Personen ein Studium zum Metall- oder Fassadenbautechniker HF. Im Studiengang Bauingenieurwesen mit Vertiefung Gebäudehülle (FH) sind derzeit über alle Semester hinweg 14 Studierende eingeschrieben.  

Technische Kommission  
Niklas Dula berichtete als Vorstandsmitglied auf Französisch aus der Technischen Kommission (TK). Beim Projekt Brandschutzplattform wurden zahlreiche Optimierungen abgeschlossen; noch ausstehend, aber angedacht, ist unter anderem die Implementierung von Plaketten ohne Brandschutzklassifizierung.  

Die Focus-Seminare, mit Terminen in sieben verschiedenen Regionen, verbuchten dieses Jahr erneut eine wachsende Anzahl Anmeldungen. Themen der Seminare sind unter anderem die Abdichtung von Fugen in Bauten (SIA 274), Geländer bei Garten- und Aussenanlagen, Dokumentationen im Metallbau (Konformitäts- und Leistungserklärungen) sowie die Cybersicherheit bei Türen.  

Die Expertenkammer von Metaltec Suisse behandelte im aktuellen Jahr 48 Gutachten, Metaltec Romandie deren fünf – die Gesamtzahl der Gutachten schweizweit blieb damit auf vergleichbarem Niveau wie im letzten Jahr.

Wirtschaft und Kommunikation  
Roland von Allmen fasste als WIKO-Präsident die aktuellen Tätigkeiten der Kommission Wirtschaft und Kommunikation zusammen. Dabei zeigte er auch ein Kurzvideo zu den SwissSkills und ging auf die Austragung im September 2025 in Bern ein, wo erstmals separate Stände für Metallbauerinnen und Metallbauer sowie für Metallbaukonstrukteurinnen und -konstrukteure eingesetzt wurden. Das Video vermittelte eindrückliche Impressionen und Beispiele der grossen Aktivität und Begeisterung vor Ort, die auch in der regionalen Medienberichterstattung auf positive Resonanz stiessen. Als Sieger waren bei den Metallbauern Tim Basler aus dem Kanton Zürich hervorgegangen (Lehrbetrieb: Stahl & Form in Zumikon), bei den Metallbaukonstrukteuren Nils Nussbaumer aus dem Kanton St. Gallen (Lehrbetrieb: Weber Metallbau in Dachsen).  

Für die zahlreichen regionalen Berufsmessen wurden neue Filme über die Berufe Metallbauer/in und Metallbaukonstrukteur/in gedreht. Die Webseite der Nachwuchsförderkampagne metall+du wurde überarbeitet, das neue Filmmaterial sowie neue Testimonials eingebunden. Ein weiteres erfolgreiches Instrument der Nachwuchsförderung ist die Teilnahme an Lehrberufe Live! Vier Mitgliederbetriebe nahmen dieses Jahr an den Internet-Streamings teil, bei welchen Lernende anderen Jugendlichen den Beruf vorstellen.  

Ausserdem wurden der Modellbetrieb für den Metallbau überarbeitet und die Produkte und Preise in der eKiM (elektronischen Kalkulationshilfe im Metallbau) angepasst.  

Finanzen: Ergebnis 2025  
Budget und Mitgliederbeiträge 2026  
Anita Tschopp, Vorstandsverantwortliche Finanzen, erwartete für das laufende Jahr 2025 einen Abschluss mit einem positiven Ergebnis gemäss Budgetplan. Für das kommende Jahr verwies sie auf die Unterlagen, welche den Teilnehmern der Fachverbandsversammlung vorgängig zugestellt worden waren.  

Damit auch 2026 ein ausgewogenes Budget erreicht und die begonnenen Projekte erfolgreich weitergeführt werden können, beantragte der Fachverband Metaltec Suisse eine Anpassung der Mitgliederbeiträge. Dies soll durch eine Erhöhung des Faktors bei der Berufsbildung von 0,6 auf 1,0 erreicht werden. Insbesondere die Revisionen der beruflichen Grund- und Weiterbildung verursachen für das Jahr 2026 einen erhöhten Kostenbedarf.  

David Krienbühl brachte im Namen von Metaltec Romandie zum Thema Mitgliederbeiträge folgenden Antrag ein: Erstens sei der Mitgliederbeitrag ab 2026 bis 2028 kritisch zu prüfen. Zweitens wurde ein freiwilliger Solidaritätszuschlag von 1500 Franken pro Jahr für grosse Mitgliederfirmen vorgeschlagen, welche aufgrund der Beitragsobergrenze nicht von der Erhöhung betroffen sind.  

Oliver Däschler stellte im Namen des Vorstandes den Antrag auf Genehmigung des Budgets 2026 sowie der Erhöhung der Mitgliederbeiträge per 2026.  

Abstimmungen  
Die Fachverbandsversammlung stimmte wie folgt ab:  

  • Eintreten auf den Antrag von Metaltec Romandie: einstimmig angenommen
  • 1. Antrag Metaltec Romandie: einstimmig angenommen  
  • 2. Antrag Metaltec Romandie: einstimmig angenommen
  • Arbeitsprogramm 2026: einstimmig angenommen  
  • Budget 2026: einstimmig angenommen  
  • Mitgliederbeiträge 2026: angenommen bei zwei Gegenstimmen unter insgesamt anwesenden 79 Stimmberechtigten

Präsident Oliver Däschler dankte den Verbandsmitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen.  

Varia und Informationen  
Roland von Allmen, Präsident Wirtschaft- und Kommunikationskommission, verabschiedete mit einer feierlichen Laudation das langjährige Mitglied der Arbeitsgruppe der Nachwuchsförderung metall+du, Thomas Achermann. Zehn Jahre war dieser in der Arbeitsgruppe, davon sechs Jahre als Mitglied der WIKO Metaltec Suisse. Seine engagierte Arbeit war für den Fachverband enorm wertvoll. Thomas Achermann setzte sich als leidenschaftliche und humorvolle Persönlichkeit massgeblich für die Nachwuchsförderung im Metallbau ein.  

Im Anschluss informierte Oliver Däschler über die Grund- und Weiterbildung im Metallbau am BZA. Für 2026 sind überbetriebliche Kurse zu den Themen PSAgA und Hubarbeitsbühnen geplant, während für 2027 ein neuer ÜK Montage in Entwicklung ist. Zudem werden 2026 Weiterbildungskurse zu Höhenrettung im Metallbau, Glasmontage sowie elektrischen Türkomponenten angeboten. Ebenfalls gestartet ist der neue Türplanerkurs von VST und Metaltec Suisse, der das bestehende Weiterbildungsangebot optimal ergänzt.  

Wichtigste Termine 2026  
Zum Schluss wurde an die wichtigsten Termine 2026 erinnert:  

27.03.2026 Fachpräsidententagung 01-2026, Olten  
26.06.2026 Fachverbandsversammlung 01-2026 und  Delegiertenversammlung AM Suisse 2026, Bad Ragaz  
11.09.2026 Fachpräsidententagung 02-2026, Olten 
06.11.2026 Fachverbandsversammlung 02-2026 und  Verbandsratssitzung AM Suisse, BZA Aarberg

Gastreferat: MRA Schweiz–EU  
Christoph Wüthrich, Fachexperte Bauprodukte und Europäische Angelegenheiten beim Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, übernahm das Wort für sein Referat zu einem aktuellen Thema, das die Unternehmen der Metallbaubranche in naher Zukunft noch vor einige Herausforderungen stellen könnte: Die Auswirkung bei einem möglichen Wegfall des MRA Schweiz–EU. Das Abkommen der Schweiz mit der Europäischen Union über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen (MRA) ist Teil des neuverhandelten Rahmenvertrags (Bilaterale III).  

Verbandsratssitzung  
Nach Abschluss der Fachverbandsversammlung Metaltec Suisse um 12.10 Uhr wurde zum Stehlunch geladen. Am Nachmittag versammelte sich am gleichen Ort der Verbandsrat des AM Suisse. Informationen dazu entnehmen Sie bitte dem untenstehenden Link.

Verbandsrat 2025

Zurück zur Liste