13.03.24 - Seit Anfang 2024 ist die Weiterbildung auf Stufe Berufsprüfung (BP) für die Metallbaubranche neu strukturiert. Die Neuerungen und Hintergründe im Überblick.
Wer jetzt im Metallbau seine Weiterbildung zum/zur Produktions- und Montageleiter/in FA oder Projektleiter/in FA startet, wird nach neuen Prüfungsordnungen ausgebildet und geprüft. Eine bedeutende Neuerung ist das Weiterbildungsmoduls mit Verbandszertifikat Metaltec Suisse. Ziel der Revision war, die Ausbildung in eine zeitgemässe Form zu bringen und zukunftsorientiert zu gestalten. Die Berufsprüfungen wurden mit erweiterten und aktualisierten Inhalten aufgewertet. Die Einführung des Weiterbildungsmoduls ermöglichte es, die zusätzlichen Lerninhalte auf dieser Stufe zu integrieren.
Warum die Revision der Berufsbildung?
Die Erfordernisse des Markts, der Gesellschaft, Technologien und mit ihnen auch Normen und Gesetze befinden sich in stetigem Wandel. Nicht zuletzt deshalb schreibt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) eine Aktualisierung der Berufsbildung in einem Turnus von rund 10 Jahren vor. Eine neue Vorgabe des SBFI ist unter anderem der Übergang vom fach- hin zum handlungskompetenzorientierten Unterricht. Handlungskompetenz bedeutet, dass jemand in der Lage ist, berufliche Aufgaben in der Praxis zielorientiert, fachgerecht und flexibel auszuführen.
Was gilt ab wann?
Seit Anfang 2024 folgen alle Ausbildungsträger für die Metallbauberufe den neuen Prüfungsordnungen, Wegleitungen und Qualifikationsprofilen. In St. Gallen haben die ersten sogar schon im letzten Sommer mit Weiterbildungen gemäss revidierter Prüfungsordnung begonnen; dort werden also schon im April 2024 die ersten Prüfungen zum Verbandszertifikat stattfinden.
Ebenfalls 2024 werden die letzten Berufsprüfungen nach alten Prüfungsordnungen durchgeführt. Ab 2025 gelten dann die neuen Prüfungsordnungen. Ausnahmen wird es nur für Repetenten geben. Diese können die Abschlussprüfungen 2025 und 2026 repetieren.
Der Weg zu den Berufsprüfungen mit eidgenössischem Fachausweis kann neu berufsbegleitend in ca. 30 Monaten zurückgelegt werden.
Neues Weiterbildungsmodul
Dank dem Weiterbildungsmodul (mit Verbandszertifikat Metaltec Suisse) können Lehrabgänger/innen bereits unmittelbar nach dem Erwerb des eidgenössischen Fähigkeitszeugnisses (EFZ) als nächsten Karriereschritt mit ihrer Weiterbildung beginnen. Eine Mindestdauer an Berufspraxis fällt als Voraussetzung weg. Dafür ist das Weiterbildungsmodul mit Verbandszertifikat neu eine Zulassungsbedingung für die Berufsprüfung.
Im Weiterbildungsmodul sind bis zum Verbandszertifikat 250 Lernstunden zu absolvieren, verteilt auf die Module «1. Technik», «2. Markt und Mensch» sowie «3. Unternehmen». Der Titel am Ende des Lehrgangs lautet je nach Ausrichtung:
- Metallbau Teamleiter/in Produktion und Montage Metaltec Suisse,
- Metallbau Teamleiter/in Konstruktion und Montage Metaltec Suisse.
Eidgenössischer Fachausweis
Aufbauend auf den Inhalten des Weiterbildungsmoduls folgt als weiterer Karriereschritt die Vorbereitung für die Berufsprüfungen mit den geschützten Titeln:
- Metallbau Produktions- und Montageleiter/in mit eidg. Fachausweis,
- Metallbau Projektleiter/in mit eidg. Fachausweis.
Die drei Module aus dem Verbandszertifikat («1. Technik», «2. Markt und Mensch», «3. Unternehmen») werden in rund 400 Lernstunden vertieft. Als viertes Modul kommt « 4. Praxis und Vernetzung» mit 80 – 120 Lernstunden dazu, welches das theoretische Wissen laufbahnorientiert mit der Praxis verknüpft.
Höhere Fachprüfung
Mit dem überarbeiteten Weiterbildungssystem liegt bis zur Stufe der Berufsprüfung der Fokus auf den technischen Kenntnissen und Handlungskompetenzen. Die betriebswirtschaftlichen Inhalte folgen hauptsächlich auf Stufe der höheren Fachprüfung (HFP) mit dem Abschluss als Metallbaumeister/in mit eidg. Diplom.
Die Revision dieser Stufe ist noch im Gange und sollte bis 2027 abgeschlossen sein. Hier werden voraussichtlich auch Übergangsbestimmungen Anwendung finden.
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