07.11.25 - Die Verbandsratssitzung 2025 des AM Suisse fand am 7. November in Luzern statt. Das Wichtigste finden Sie hier zusammengefasst.
Nach den Fachverbandsversammlungen der Agrotec Suisse und Metaltec Suisse am Vormittag und einem Stehlunch eröffnete der AM Suisse-Zentralpräsident Peter Meier um 13.30 Uhr die Verbandsratssitzung 2025 im Hotel Radisson Blu in Luzern.
Das Verbandsjahr 2025 bewertete er in seiner Eröffnungsansprache als ereignisreich und positiv. An der Delegiertenversammlung im Juni konnten alle traktandierten Geschäfte reibungslos beschlossen werden. Finanziell ist AM Suisse auf Kurs, das Projekt BZA Campus liegt im Zeitplan und Kostenrahmen.
Als herausfordernd bezeichnete Peter Meier die Budgetprozesse, die intensive Auseinandersetzung um den Berufsbildungsfonds und die Beitragshöhen sowie die Lohnverhandlungen mit den Sozialpartnern Unia und Syna. Sehr erfreulich entwickelten sich die Suva-Prämien für die beiden Branchen des AM Suisse bei denen praktisch alle Firmen von tieferen Prämien profitieren können.
In der politischen Arbeit lag der Fokus 2025 auf dem Vorrang allgemeinverbindlicher GAVs anstelle von kantonalen Mindestlöhnen. Hier war der AM Suisse im Gespann mit dem Schweizerischen Arbeitgeberverband, dem Gewerbeverband und BauenSchweiz im Nationalrat erfolgreich, aktuell ist der Ball beim Ständerat. Die Verbände sind optimistisch, dass auch dieser der vorgeschlagenen Gesetzesänderung zustimmt – allerdings ist ein Referendum von links zu befürchten. Sehr gut verläuft laut Peter Meier der Auf- und Ausbau des politischen Netzwerks von AM Suisse. Die Branchen des Verbandes werden dadurch weiter gestärkt.
Statutarisches und Protokollgenehmigung
Als Auftakt zum statutarischen Teil der Verbandsratssitzung wurde das Abstimmungs- und Wahlbüro bestellt und auf die Genehmigung des Protokolls des Verbandsrats 2024 hingewiesen.
Arbeitsprogramm 2026
Peter Meier begann mit der Präsentation der gemeinsamen Verbandsaufgaben. In der Öffentlichkeitsarbeit und Interessensvertretung sollen auch 2026 Synergien mit gleichgelagerten Verbänden intensiviert genutzt werden, insbesondere mit den nationalen Spitzenverbänden dem SGV und dem SAV. Der AM Suisse arbeitet aktiv an der Bildungsstrategie 2030 des Bundes und in nationalen Gremien (der EDK, SBBK, SBFI) mit. In der Vorbereitungsgruppe für das Dialogforum Berufsfachschulen und überbetriebliche sorgt der Verband dafür, dass die Anliegen der Berufsfachschulen, überbetrieblichen Kurszentren und Ausbildungsbetriebe unserer Branchen berücksichtigt werden. Bezüglich Sozialpartnerschaft werden bereits die Verhandlungen des neuen LGAV ab 2028 vorbereitet. Ziel ist, an der Delegiertenversammlung 2027 darüber abzustimmen.
Der Zentralpräsident erinnerte daran, dass die Angaben aus den Mitgliederumfragen – darunter die Lohnumfrage und der Wirtschaftsbarometer – eine wichtige Entscheidungsgrundlage für das Arbeitsprogramm bilden. Er dankte den Teilnehmenden und rief sie dazu auf, auch die weiteren Mitglieder der Regionalverbände zur Teilnahme zu motivieren.
Paul Furrer stellte das Arbeitsprogramm 2026 des Bildungszentrums Aarberg vor. Beim Projekt BZA Campus läuft die Voreröffnungsphase an, damit im Herbst 2026 der neue Erweiterungsbau optimal in den Tagesbetrieb des BZA integriert werden kann. Des Weiteren sollen die Vorbereitungskurse für die eidgenössischen Prüfungen optimiert werden. Ein spezielles Augenmerk liegt auf dem Ausbau des Weiterbildungsangebots im Metallbau.
Budget 2026
Zentralpräsident Peter Meier bezeichnete die Finanzlage des AM Suisse als weiterhin sehr gut und stabil. Für das Jahr 2025 sollte das Budget eingehalten werden können. Nach einem kurzen Rückblick richtete der Zentralpräsident den Blick auf das Budget 2026. Die detaillierten Informationen dazu waren den Teilnehmenden wie gewohnt im Vorfeld zugestellt worden. Peter Meier fasste das Wichtigste zu den «Gemeinsamen Verbandsaufgaben inklusive Immobilien» zusammen: Es wird dort im kommenden Jahr mit einem leicht höheren Jahresergebnis gerechnet.
Paul Furrer übernahm die Vorstellung des Budgets 2026 für das Bildungszentrum Aarberg. Dieses ist geprägt durch die einmaligen Vorbereitungsmassnahmen für die Inbetriebnahme des BZA Campus im Herbst 2026. Zwar sollte der reguläre betriebliche Ertrag steigen, noch mehr aber erhöhen sich die Aufwände. Das BZA plant aufgrund der ausserordentlichen Kosten 2026 mit einem moderaten Minusbetrag abzuschliessen.
Abstimmungen
Die Stimmberechtigten nahmen sowohl das Arbeitsprogramm 2026 für den Bereich GVA als auch BZA einstimmig an. Ebenfalls einstimmig angenommen wurden die Mitgliederbeiträge des AM Suisse in unveränderter Höhe sowie das Budget 2026 für den Bereich GVA inklusive Immobilien wie auch für das BZA.
Lohnanpassungen 2026
Der Direktor AM Suisse, Bernhard von Mühlenen, informierte über die Themen der Sozialpartnerschaft. An einem Treffen am 20. Oktober 2025 mit den Gewerkschaften wurde deutlich gemacht, dass angesichts der sehr tiefen Teuerung und der unsicheren Wirtschaftsaussichten für den AM Suisse eine generelle Lohnerhöhung nicht in Frage kommt. In Anbetracht der letztjährigen Erhöhung bleiben auch die Mindestlöhne unangetastet. Das heisst, es wird dieses Jahr keine Vereinbarung mit den Sozialpartnern geben und eine diesbezügliche Abstimmung im Verbandsrat erübrigte sich. Es bleibt den einzelnen Betrieben überlassen, ob sie individuelle oder leistungsbezogene Lohnanpassungen vornehmen wollen.
Anträge
Anträge waren keine zur Abstimmung eingereicht worden.
GPK-Bericht
Hans Schneiter, Präsident der Geschäftsprüfungskommission, erstattete wie in den Statuten vorgesehen mündlich Bericht aus der GPK. Diese trat 2025 zu drei Terminen zusammen. Die Fragen der GPK konnten stets zu vollsten Zufriedenheit geklärt werden. Hans Schneiter bedankte sich für die konstruktive Zusammenarbeit.
Erweiterung Campus BZA
Peter Joos, Branchenvertreter Metallbau in der Baukommission, berichtete anhand von aktuellen Drohnenbildern über den Stand des Erweiterungsprojekts Campus BZA. Hier wurden 2025 viele wichtige Meilensteine erreicht. Das Bauprojekt kommt sichtbar voran, verläuft nach Zeitplan und liegt im Budgetrahmen. Aktuell sind das Betonfundament erstellt und die Decken des ersten Obergeschosses in Bau. Daneben wurde im Werk des Lieferanten mit der Fertigung der Fassadenelemente sowie mit der Produktion der vorgefertigten Nasszellen begonnen. Zurzeit setzt sich die Baukommission mit den letzten Planungen für die Gestaltung des Gastraums auseinander. Der AM Suisse befasst sich parallel dazu mit dem Betriebskonzept.
Diverse Informationen
AM Suisse-Direktor Bernhard von Mühlenen informierte über den Stand der IT-Projekte, die Kundenportale der Versicherungen Promea, Promrisk und KSM sowie über das Berufsbildungsreglement (BBF) bezüglich Tarifanpassung für Nichtmitglieder und schliesslich über den Stand der Genehmigung des BBF-Reglements durch den Bundesrat.
Gastreferate und Abschluss
Zwei herausragende Experten für die branchenübergreifende Lehrlingsausbildung vermittelten in ihren Impulsreferaten spannende Einblicke in die Welt der Berufsbildung und Lehrlingskultur: Sandra Kobel, Leiterin eines Kompetenzzentrums für Berufsbildung und Simon Hausamman, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Entwicklung von «TOP-Ausbildungsbetrieb».
Mit gebührendem Dank an alle Beteiligten schloss Zentralpräsident Peter Meier die Verbandsratssitzung 2025, wünschte den Anwesenden für die verbleibenden Wochen im alten Jahr alles Gute und freute sich bereits auf ein Wiedersehen an der Delegiertenversammlung 2026 in Bad Ragaz.
Wichtigste Termine 2026
Abschliessend sei an dieser Stelle noch auf die wichtigsten Termine 2026 hingewiesen:
26.06.2026 Fachverbandsversammlungen und Delegiertenversammlung AM Suisse, Bad Ragaz
06.11.2026 Fachverbandsversammlungen und Verbandsratssitzung AM Suisse, BZA Aarberg
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Berichten der jeweiligen Fachverbandstagung.