Prix Acier am steelday+


06.12.23 - Die 9. Verleihung des Prix Acier fand am 28. November in Fribourg am steelday+ 2023 statt. Erstmals wurde in der Schweiz ein ohne CO2-Ausstoss produziertes Stahlelement ausgestellt.



Sechs Bauwerke, bei denen Stahl in überzeugender Art und Weise eingesetzt wurde, sind am 28. November an der Verleihung des Prix Acier im Rahmen des steelday+ im Forum Fribourg ausgezeichnet worden. Am steelday+ war ausserdem zum ersten Mal in der Schweiz ein Stahlelement ausgestellt, das ohne fossile Energiequellen und ohne CO2-Emissionen hergestellt worden war. Die neunte Ausgabe des Prix Acier, organisiert vom Stahlbau Zentrum Schweiz (SZS) mit Unterstützung seiner Partnerverbände wie beispielsweise Metaltec Suisse, setzte einen krönenden Abschluss unter dem steelday+ zum Thema «Stahl: grün, innovativ, dauerhaft und zirkulär». 

Hochkarätige Fachleute 
In dynamischen Sessionen wurden relevante Themen des modernen Stahlbaus aufgegriffen, konkrete Beispiele erläutert und die vier Facetten des Stahls – «grün, innovativ, dauerhaft und zirkulär» – veranschaulicht. Neben Ingenieuren, Stahl- und Metallbauunternehmern konnten so auch Entscheidungsträger, Bauherren, Architekten, Kantons- und Bundesvertreter ihre Kenntnisse über den Stahlbau vertiefen. 

Eine parallel stattfindende Mini-Messe bot Ausstellern die Möglichkeit, ihre neusten Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Am Abend wurde auf tolle und erfolgreiche Projekte angestossen, Networking betrieben und ein Live-Konzert von Amandine Rapin und Lawrence Lina besucht.

Durch die stoffliche Verwertung von Stahlschrott und die Verwendung von fossilfreier, erneuerbarer Energie und Wasserstoff wird ein bedeutender Beitrag zur Dekarbonisierung der Stahlbranche geleistet. Verschiedene Elektrolichtbogenöfen leisten dies erfolgreich und produzieren bereits in grösseren Mengen den sogenannten grünen Stahl. 

Stahl ohne CO2-Ausstoss 
Zum ersten Mal wurde in der Schweiz ein Stahlelement vom SSAB ausgestellt, das nach dem neuesten Verfahren der Direktreduktion mit grünem Wasserstoff ohne CO2-Emissionen hergestellt wurde. SSAB Fossil-free™ Steel beruht auf der patentierten HYBRIT®-Technologie, bei der Eisenerz in einem direkten Reduktionsprozess verarbeitet wird, für den fossilfrei erzeugten Wasserstoff (statt Kohle in den Hochöfen) eingesetzt wird. 

2016 schlossen sich SSAB, LKAB (Europas grösster Eisenerzproduzent) und Vattenfall (eines der grössten europäischen Energieunternehmen) zusammen, um HYBRIT zu gründen – eine Initiative, die die Stahlerzeugung revolutionieren soll. Mit der HYBRIT®-Technologie will SSAB die Kokskohle, die traditionell für die erzbasierte Stahlerzeugung benötigt wird, durch fossilfreien Strom und Wasserstoff ersetzen. 

Bis der fossilfreie Stahl in grosser Menge verfügbar ist, werden jedoch noch drei Jahre vergehen. Die soll die erste fossilfreie Stahlerzeugungstechnologie der Welt werden, die praktisch keinen Kohlenstoff-Fussabdruck hinterlässt. Damit sollen die CO2-Emissionen in Schweden um 10% und in Finnland um 7% gesenkt werden. 

Prix Acier: die Auszeichnungen
Mit dem Prix Acier prämiert wurden der «Pavillon public» in Bulle, das Kreislaufwohnhaus Herbstweg in Zürich, das Sammlungszentrum Augusta Raurica in Augst und die Passerelle RC76 in Ecublens. 

Über den Publikumspreis für den «Pavillon public Porte de la forêt» in Bulle war erstmals vorgängig online abgestimmt worden. Der Eyecatcher aus ultraleichtem Stahl fungiert als Treffpunkt für Sportvereine oder als Picknickplatz. Sie ist modular aufgebaut, lässt sich demontieren, wieder aufbauen und beliebig erweitern. 

Das Kreislaufwohnaus in Zürich ist eine Leichtbaukonstruktion aus Stahl. Die Grundrisse der dreizehn Wohnungen lassen sich dank nichttragenden Innenwänden und schweren Leinenvorhängen stets an wechselnde Bedürfnisse anpassen. So werden aufwendige und umweltbelastende Umbauten vermieden. 

Die Passerelle RC76 in Ecublens, eine gebogene Stahlbrücke für den Langsamverkehr, zeigt meisterhaft, was für plastische Formen mit dem Werkstoff Stahl als robuste und dauerhafte Konstruktion im Aussenbereich möglich sind.

Der modulare, leichte Stahlbau des Sammlungszentrums Augusta Raurica in Augst meisterte den Spagat, die Auswirkungen auf die unter dem Bauwerk liegende altrömische Stadt zu minimieren und zugleich einen grosszügigen, lichtdurchfluteten Arbeitstrakt zu schaffen. 

Die Jury sprach zudem zwei Anerkennungen für den Ersatz dreier Stahlbrücken in Oberengadin und die Vertikalbegrünung des EWZ Werkhofs Herdern in Zürich aus. 

Die Siegerprojekte und Finalisten werden ausführlich in der Ausgabe 04/23 Prix Acier 2023 des steeldoc, der Bautendokumentation des SZS präsentiert und sind auf der Website des SZS zu finden. 

Details zu den Siegerprojekten

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